Wie alles begann. Teil 1
Als ich 19 Jahre alt war kaufte ich mir eine Panasonic Video Kamera A1 mit dem passenden Rekorder NV 180. Zuerst filmte ich ja nur Blumen, Landschaften usw. bis ich mich fragte, für was eigentlich? Eines Tage heiratete ein Arbeitskollege. Die Chance für mich, etwas Vernünftiges zu filmen. Ich nahm das Kameraset mit all den schweren Akkus und folgte dem Brautpaar unbemerkt. Als die ganze Hochzeitsgesellschaft am Nachmittag in einen Reisebus stieg und zu einem Appero fuhr, bin ich sofort nach Hause gerast und habe dieses Rohmaterial zusammenschnitten und mit Musik von Rondo Veneziano vertont. Abends um 21:00 Uhr war das Werk fertig. Ich telefonierte ins Restaurant wo sich jetzt das Brautpaar befand und verlangte den Brautführer. Kurz schilderte ich diesem, dass der Film nach dem Hochzeitsessen bereits der Gesellschaft gezeigt werden könne. Ein Ja kam sofort und es wurde ein Fernseher organisiert. Nun spielte ich den Film ab. Man bedenke, dass zu jener Zeit Video erst im aufkommen war. Die ganze Gesellschaft klatschte nach der Vorführung und war sowas von begeistert. Viele fragten, wie ich das nur gemacht hätte und dies sei ja fast wie eine Live Sendung im Fernsehen. Ich war stolz auf meinen ersten Film der immerhin vor 60 Leuten gezeigt wurde.
So begann meine Kariere als Hochzeitsfilmer. Jeden Samstag durfte ich Schweizweit eine Hochzeit filmen. Soviele Kirchen wie damals, hatte ich noch nie von innen gesehen. Als ich später mit 20ig den ersten Wiederholungskurs meiner sooo geliebten militärischer Laufbahn absolvierte, fragte mich ein Militärkamerad was ich beruflich mache. Frech sagte ich, dass ich Reportagen und kleine Werbefilme drehe. Er meinte nur, dass er auch einen Film benötige und ob ich eventuell auch ein Hotel filme. Na klar mache ich das, sagte ich ganz selbstbewusst. Nun sagte Rolf, so heisst er, ich solle mal sagen wenn ich Ferien hätte. Erstaunt fragte ich für was ich den Ferien brauche. Er ganz kurz, willst du denn 17 Hotels auf Mauritius in einem Tag filmen? Erst mal war ich ruhig, dann wurde es etwas warm in mir und als drittes kam ich mir veräppelt vor. Er solle bitte keine Spässe mit mir machen meinte ich.
So flog ich dann im darauf folgenden Januar mit meiner Freundin Judith für drei Wochen nach Mauritius und drehte eine Film über Hotels auf der Insel im indischen Ocean. Mensch man stelle sich vor, ich als 21 jähriger war also schon auf der Trauminsel Mauritius am Filme drehen. Zugegeben es waren keine Ferien aber es war sowas von toll. Ein eigener Chauffeur wurde mir für die ganze Zeit zur Verfügung gestellt, ebenso ein Helikopterflug um die Insel um die Hotels von oben zu filmen. Natürlich musste ich nicht zum Helikopterhangar sondern der Heli holte uns beim Hotel ab. Das war ein Erlebnis.
Zuhause schnitt ich den Film, zeigte diesen dem Auftraggeber und er bestellte gleich 60 deutsch- und 40 französisch gesprochene Video Kopien. Somit war dieser Auftrag erledigt. Oder anders gesagt der Anfang einer Serie als Hotelfilmer begann. Ich flog nach Madagaskar, Süd Afrika, Seychellen und nochmals drei mal nach Mauritius.
Eine ganze Reihe VIDEO Geräte wurden angeschafft. 1987 sah ein Teil meines Studios so aus wie auf dem Foto.
Teil 2 folgt